[Bài tiếng việt ở dưới!]
Wanda Dubrau | Mascha Fehse & Valentina Karga | Pantea Lachin | Jinran Ha & Johanna Käthe Michel | Angelika Nguyen | Nguyễn Phương Thanh | Andrea Pichl | Phạm Minh Đức | Karla Sachse | Daniele Tognozzi
Mit Beiträgen von: hausgemeinschaft k12 – hirschhof | Nguyễn + Transitory | Kerstin Möller | Aymi Trần – Vinaphunu | Jochen Wisotzki u.a.
Eine Ausstellung der Prater Galerie zu Gast in der ACUD Galerie | Veteranenstr. 21, 10119 Berlin
Öffnungszeiten: Mi.–So., 12–19 Uhr
Im Ausstellungsbetrieb und während der Veranstaltungen gelten die erweiterten 2G Regeln (Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene, das Tragen einer FFP2 Maske während des gesamten Besuches wird vorausgesetzt).
In den Jahrzehnten nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 zogen viele Anwohner:innen aus dem Arbeiterviertel Prenzlauer Berg in attraktivere Neubaugebiete wie Marzahn oder Hohenschönhausen. Im Zuge der ‚Dezentralisierung‘ Ost-Berlins durch die DDR-Stadtplanung wurde der Prenzlauer Berg buchstäblich an den Rand gedrängt. Ab den 1980er Jahren zogen Aktivist:innen, Dissident:innen und Künstler:innen nach Prenzlauer Berg und in Teile von Mitte, um in meist leer stehenden Gebäuden und Höfen alternative soziale Strukturen aufzubauen. Zur gleichen Zeit verließen viele junge Menschen das durch eine Reihe antikolonialer Kämpfe verwüstete und in die Machtinteressen des Kalten Krieges verstrickte Vietnam. Als Vertragsarbeiter:innen sollten sie den Arbeitskräftemangel in der DDR ausgleichen. In Ost-Berlin wurden auch sie in den neuen Wohnungen im Osten der Stadt untergebracht, oft zum Unmut der DDR-Bürger:innen. In den Jahren nach der Maueröffnung bedeuteten diese Wohngebiete bald eine unerwünschte Peripherie, während große Teile von Prenzlauer Berg und Mitte zu attraktiven Zentren für Immobilieninvestor:innen und Besserverdienende wurden.
Derartige wechselseitige Verschiebungen zwischen Zentrum und Peripherie beeinflussen die Beziehung zwischen Körpern und Räumen im Hier und Jetzt. Zeiten extremer Unsicherheit und Belastung – etwa während des Abbaus der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur Ost-Berlins nach 1990 oder die anhaltenden Auswirkungen der globalen Finanzkrise und der COVID-19-Pandemie heute – können das städtische und soziale Gefüge beeinträchtigen und spalten. Immobilieninvestitionen treiben die Preise für Wohnungen und Gewerberäume in die Höhe. Räume, die im Allgemeinen als ‚öffentlich‘ oder ‚gemeinschaftlich‘ gelten, erweisen sich als noch unsicherer für diejenigen, die etwa aufgrund von Klassismus, Rassismus und/oder Sexismus eine Marginalisierung erleiden. Gleichzeitig verschwinden nicht-kommerzielle oder leicht zugängliche Treffpunkte. In einer Stadt, die unter Druck steht, können Marginalisierung und Segregation dazu führen, dass sich bestimmte städtische Kämpfe in getrennten Kontexten abspielen – selbst wenn sie in denselben Stadtteilen stattfinden. Fragen zur postsozialistischen Stadt und zur klassenbedingten Ausgrenzung können jedoch auch im Lichte kolonialer Kontinuitäten und rassistischer Ausgrenzungen innerhalb städtischer Räume betrachtet sowie zur reproduktiven Arbeit der Pflege solcher Räume und ihrer Infrastrukturen in Beziehung gesetzt werden. Indem diese drei Themen zusammen gedacht werden, versucht die Ausstellung, generationsübergreifende ästhetische und politische Ansätze zu versammeln, die sich mit der Frage beschäftigen: „Wer gehört wohin?“