Die Ausstellung „Thirsty Machines: AI on Tap“ thematisiert den zunehmenden Ressourcenverbrauch von Wasser im Kontext des sogenannten “Rise of AI” (zu Deutsch: “Aufstieg der Künstlichen Intelligenz”). Sie ist Teil des Jahresprogramms „ORBIS PIXELORUM“ von Prater Digital der Prater Galerie und wird in Kooperation mit SOMA Art Berlin realisiert.
„Thirsty Machines: AI on Tap“ beleuchtet das komplexe Zusammenspiel von Wasser und KI und präsentiert Werke der Künstlerinnen Lauren Moffatt und Theresa Reiwer. Beide Positionen problematisieren den ökologischen Einfluss digitaler Technologien. Denn diese existieren nicht isoliert, sondern stehen in ständiger Wechselwirkung mit natürlichen Ressourcen und Systemen. Dadurch tragen die Künstlerinnen zu einer hochaktuellen Debatte um digitale Nachhaltigkeit bei.
Wasser bedeckt etwa 71% der Erdoberfläche und ist der Lebensraum für den Großteil der Ökosysteme unseres Planeten. Von den etwa 300 Millionen Quadratkilometern Meeresboden sind bislang gerade mal 5% erforscht. Obwohl auch der menschliche Körper zu etwa 60-70% aus Wasser besteht, vergessen wir oft, dass Wasser sowohl Lebensraum als auch eine wertvolle Ressource ist. Der globale Wasserverbrauch steigt kontinuierlich, insbesondere durch den hohen Bedarf zur Kühlung von Datenspeicherzentren, die für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz unerlässlich sind.
Es lässt sich demnach von einer äußerst ressourcenintensiven und durstigen Technologie sprechen, die bereits tagtäglich von vielen Menschen genutzt wird. Das bekannteste Beispiel ist wohl das Large Language Model GPT, aber auch Streaming-Dienste, Suchmaschinen, Organisationstools, Musikplattformen und soziale Netzwerke setzen KI im Hintergrund ein – oft ohne unser bewusstes Einverständnis oder unsere aktive Wahrnehmung.
Forscher:innen der University of California prognostizieren, dass KI-Anwendungen bis 2027 jährlich bis zu 6,6 Milliarden Kubikmeter Wasser weltweit verbrauchen könnten – genug, um die jährliche Wasserversorgung mehrerer Länder in der Größe von z.B. Dänemark, Österreich oder Irland zu decken.
Die Ausstellung regt dazu an, über unsere kollektive und individuelle Verantwortung sowie den dringenden Handlungsbedarf nachzudenken. Gleichzeitig ist sie im Rahmen des Jahresprogramms von Prater Digital ein wichtiger Schritt, um das komplexe Wechselspiel zwischen Wasser und KI sichtbar zu machen und anschauliche Metaphern zu entwickeln.