In Von der Kunst, sich nicht auf den Status von Material reduzieren zu lassen bezieht sich die Historikerin Astrid Kusser Ferreira auf eine Postkarte von 1912, die einen Schwarzen Mann abseits einer Weißen Gesellschaft im Prater Biergarten abbildet. Mit einem spekulativen Ansatz verhandelt sie die veränderbaren Regeln des Sichtbaren und des Sagbaren in Gesellschaften sowie die Konflikte um Rassismus, Migration und Kolonialisierung. Kusser Ferreira entwickelt verschiedene Hypothesen, die es ermöglichen, historische Fakten und biografische Informationen heranzuziehen, um einen reflektierten und zeitgenössischen Zugang zur Rezeption der Bildpostkarte zu schaffen. Dadurch entsteht ein Netz aus diskursiven und performativen Praktiken, die das Bild nicht nur als Material, sondern vor allem auch als Erinnerungsort interpretiert.
Von der Kunst, sich nicht auf den Status von Material reduzieren zu lassen von Astrid Kusser Ferreira erscheint in der Reihe ›Prater Perspektiven‹ anlässlich der Wiedereröffnung des Praters und der kommunalen Prater Galerie nach einer umfassenden Sanierung.
5 Euro, Bestellungen unter: info@pratergalerie.de