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Ayọ̀ Akínwándé
Monira Al Qadiri
Kat Austen
Marjolijn Dijkman
Rachel O’Reilly

Mit Poesie von Róža Domašcyna, Ibiwari Ikiriko and Julia Spicher Kasdorf

Ein Projekt der Prater Galerie zu Gast im

Großer Wasserspeicher
Belforter Straße, 10405 Berlin

Ausstellungseröffnung: 22.04.2022, 18–22 Uhr, Großer Wasserspeicher
Öffnungszeiten: 23.04.–08.05.2022, täglich 12-20 Uhr, Donnerstags 12-22 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung mit den Kuratorinnen, in deutscher Sprache: 23.04., 05.05. und 07.05.2022, jeweils 16–17 Uhr

In Fossile Erfahrung geht es um einige der gegensätzlichen und zum Teil gewaltreichen Realitäten, die mit der Nutzung fossiler Energieträger einhergehen. Der Reichtum, den bestimmte soziale Gruppen, Nationalstaaten und Konzerne mithilfe fossiler Brennstoffe für sich gesichert haben, ist untrennbar verbunden mit den ökologischen Desastern an den Orten der Rohstoffgewinnung und Aufbereitung sowie entlang der Transportrouten. In den Regionen mit dem höchsten Energieverbrauch, zu denen auch post-industrielle urbane Zentren wie beispielsweise Berlin gehören, sind fossile Energie und erdölbasierte Produkte allgegenwärtig. Treibhausgase, toxische Abfälle und Umweltschäden hingegen, die aus der Produktion, Bereitstellung und Verbrennung fossiler Energieträger entstehen, werden allzu leicht übersehen oder von mächtigen Institutionen heruntergespielt.

Der Begriff der fossilen Erfahrung deutet einerseits auf die Erfahrung der Beschleunigung hin, die durch die massenhafte Verfügbarkeit billiger Energie insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts möglich wurde. Andererseits verweist er auf die Traumata der Extraktion, der Verdrängung und des Verlustes, die mit dem Fortschreiten des Klimawandels weiter zu eskalieren drohen. Die fossile Erfahrung wirkt auch in die lang erwartete Energiewende hinein. Unter dem Paradigma eines grünen Kapitalismus wird sie von einigen Unternehmen zur weiteren Profitmaximierung instrumentalisiert. Ein Greenwashing von Energietechnologien, die dieselben fragwürdigen extraktiven Logiken wiederholen, ist jedoch weder ausreichend noch akzeptabel. Klima- und Umweltschutz müssen Forderungen nach sozialer und ökologischer Gerechtigkeit ins Zentrum stellen.

In einem ehemaligen Wasserspeicher bringt die Ausstellung Fossile Erfahrung künstlerische Arbeiten und Erzählungen über Geografien zusammen, die von Spekulation und Rohstoffabbau zum Zwecke der Energiegewinnung betroffen sind. Im Einklang mit der vormaligen Funktion des Ausstellungsortes wird dabei auch die Gefährdung von Gewässern durch großmaßstäbliche industrielle Projekte thematisiert.

Weitere Texte zu den künstlerischen Arbeiten und dem Programm finden Sie in der Broschüre.

Zur Ausstellung Fossile Erfahrung gibt es ein umfassendes Begleitprogramm mit Diskussionsrunden, Performances und begleiteten Touren durch die Ausstellung. Informationen zum vollständigen Programm gibt es hier.

TEAM
KURATION: Lena Johanna Reisner
KURATORISCHE BERATUNG: Sonja Hornung
TEXTE: die Kurator:innen, Künstler:innen und Dichter:innen
ÜBERSETZUNGEN UND LEKTORAT: Gegensatz, Bradley Schmidt und Anna Förster
GRAFIKDESIGN: fertigdesign
PRESSE UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: Carola Uehlken
PRODUKTION: Carolina Redondo
TECHNISCHES TEAM: Claudio Aguirre, Carlos Busquets, Marcos Mangani, Francisco Martínez, Studio Kat Austen und andere
TEAM PRATER GALERIE: Katharina von Hagenow, Lena Prents und Julie Rüter

Die Ausstellung Fossile Erfahrung wird gefördert durch die Stiftung Kunstfonds, die LOTTO-Stiftung Berlin sowie mit Mitteln des Ausstellungsfonds für Kommunale Galerien und des Fonds für Ausstellungsvergütung für bildende Künstler:innen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, mit freundlicher Unterstützung von Förderband Kulturinitiative Berlin.

Die Präsentation von Kat Austens Stranger to the Trees in Kooperation mit postgallery.online wird durch Neustart Kultur gefördert.

Medienpartner: