Loft in der Schankhalle Pfefferberg
Schönhauser Allee 175, 10119 Berlin
Das Tragen einer FFP2 Maske während des gesamten Veranstaltung ist verpflichtend
GÄSTE: Fossil Free Berlin, Klimaneustart Berlin, Philine Wedell (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe), MODERATION: Maike Majewski (Transition Town Pankow)
Im August 2019 erklärte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow den Klimanotstand im Verwaltungsbezirk Pankow, in dem auch die kommunale Prater Galerie angesiedelt ist. Als die Klimadebatte im Hitzesommer 2019 erstmalig ins gesellschaftliche Zentrum rückte, folgte die BVV damit dem Beispiel zahlreicher Städte und Kommunen weltweit. Im selben Sommer übergab auch die Volksinitiative Klimanotstand Berlin eine Petition mit 36.458 gültigen Stimmen für einen Klimanotstand in Berlin. Der Berliner Senat entschied daraufhin im Dezember desselben Jahres die Klimanotlage auszurufen und erneuerte damit sein Bekenntnis zum Ziel des Pariser Übereinkommens, die Erderhitzung auf 1,5°C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen.
Die Erderhitzung ist ein globales Phänomen, das sich lokal unterschiedlich auswirkt und Ökosysteme und Menschen weltweit in ungleicher Weise betrifft. Es ist eine globale Herausforderung, da sich weder Extremwetterlagen noch Artensterben und Infektionskrankheiten an Staatsgrenzen halten. Schon mit dem heute nicht mehr vermeidbaren Temperaturanstieg werden sich die Bedingungen für das Leben und für menschliche Organisationsformen drastisch verändern. Da sich lokal verursachte Emissionen auf das globale Klimasystem auswirken und entfernte Orte über das Prinzip von Ursache und Wirkung in Verbindung bringen, sind damit auch Fragen der Klimagerechtigkeit verbunden. Die Industrienationen im Globalen Norden, die historisch die meisten Emissionen verursacht und von der Globalisierung profitiert haben, sind in besonderer Weise dazu aufgefordert, ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Die dafür notwendigen Transformationsprozesse müssen auf allen Ebenen von Bund, Ländern, Städten und Kommunen geplant und konsequent umgesetzt werden.
In der ersten Diskussionsrunde im Programm von Fossile Erfahrung geht es darum, welche Konsequenzen die Verpflichtung zur Klimagerechtigkeit und Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze auf lokaler Ebene mit sich bringt. Was ist seit der Ausrufung des Klimanotstandes respektive der Klimanotlage geschehen? Welche strukturellen Veränderungen im Hinblick auf Infrastruktur, Energieversorgung und Transport sind in Berlin notwendig und welche Akteur:innen treiben diese Transformationsprozesse an? Wie kann der Wandel finanziert und zugleich bezahlbarer Wohnraum für alle garantiert werden? Wie können Kunst und Kultur dazu beitragen, die Transformation hin zu einer post-fossilen und nachhaltigen Stadt gemeinschaftlich zu gestalten?