Ausstellung

Passing Data - Upcycling the Digital

22.11.2024 – 28.02.2025

Mehr als die Hälfte aller Daten, die in Clouds liegen, werden nicht mehr gebraucht. In der undurchschaubaren Masse verlieren sie ihre Bedeutung und können als Müll bezeichnet werden, der Energie und weitere Ressourcen verbraucht. Aber was wäre, wenn wir sie upcyceln könnten? Beim Upcycling wird für einen ausgedienten Gegenstand ein neuer Lebenszyklus geschaffen. Dabei wird dieser für andere Zwecke verwendet als ursprünglich vorgesehen.

Wir haben sechs Künstler:innen eingeladen, das Upcycling als eine spekulative Methode für die Wiederverwendung von alten Daten zu testen. Auf ihren Computern, Cloud-Server oder Festplatten suchten sie nach Dateien, die sie nicht mehr brauchten. In einem Tandem tauschten je zwei Künstler:innen die ausgewählten Bilder, Fonts, Videos, Sounds oder Codes miteinander, um sie in ihre eigene künstlerische Praxis einzubeziehen. Sie haben die Dateien in ihre laufenden Projekte eingebunden, für sie einen Raum geschaffen oder als Inspirationsquelle für die Entwicklung neuer Ideen genutzt.

Die für die Ausstellung neu entstandenen Arbeiten thematisieren den Datenmüll und seine Auswirkungen auf die Umwelt. Sie schaffen neue Bilder, die die versteckten Materialien des Internets sichtbarer machen, erzählen Geschichten von einem achtsamen digitalen Miteinander. Dabei greifen sie die Frage auf, wie wir einen digitalen Raum gestalten wollen, an dem heute und in der Zukunft alle teilhaben.

Eröffnung 21. November 2024 19:00 Uhr MEZ
Online: Live Stream der Eröffnung
Vor Ort: transmediale Studio, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin, Einlass ab 18:30 Uhr
Fahrstuhl für Rollstuhlzugang, Plantagenstraße 31, 13347 Berlin

AUSSTELLUNGSZEITEN UND PROGRAMM
Die Ausstellung wird Mo.-Do. von 10:00-18:00 Uhr betreut, wenn Sie Probleme oder Fragen haben, rufen Sie uns an: 030 90295-3834 oder melden Sie sich unter info@pratergalerie.de.

Veneta Androva

ist eine in Berlin lebende Medienkünstlerin. In ihrer Praxis kombiniert sie verschiedene Medien wie Archiv- und Dokumentationsmaterial sowie Malerei und entwickelt Animationen und computergenerierte Environments. Dabei hinterfragt sie soziale Machtstrukturen aus intersektional-feministischer Perspektive und setzt sich in spekulativen Erzählformen mit Fragen zu Technologie, Medien und Gender auseinander. https://venetaandrova.com/

Raphaël Bastide

lebt und arbeitet in Montreuil und unterrichtet an der École nationale supérieure des Beaux-Arts und der École nationale supérieure des arts décoratifs in Paris. Er entwickelt pädagogische, integrative Ansätze und konviviale Instrumente, die im Sinne der Free Software-Kultur öffentlich ausprobiert und zugänglich gemacht werden. Er ist Teil der Kollektivs Velvetyne und Initiator von Pre Post Print. www.raphaelbastide.com

Bruno Gola

lebt und arbeitet als Klangkünstler und Musiker in Berlin. Er ist ausgebildeter Programmierer und Medienkünstler. In seiner Arbeit entwickelt er Systeme für audiovisuelle Live-Improvisationen und interaktive Installationen. Seit 2023 arbeitet er als Lehrbeauftragter in der Klasse Generative Kunst/Computational Art an der Universität der Künste Berlin. www.bgo.la

Kathrin Hunze

lebt und arbeitet als Medienkünstlerin und Dozentin in Berlin. Sie kreiert Videoarbeiten, Installationen und Performances im Bereich des bewegten Bildes und der neuen Medien. Ihre künstlerische Forschung konzentriert sich auf Prozesse, Mechanismen und ethische Aspekte neuer Technologien und deren Auswirkungen auf komplexe Systeme. Sie ist Vorstandsmitglied des Medienkunstvereins Berlin und Teil der Kollektive nox&honig und raumperspektive. www.raumperspektive.com

Yehwan Song

ist eine in New York lebende Webkünstlerin. Ihre Arbeit widmet sich den unkonventionellen und vielfältig unabhängigen Interneträumen und -strukturen. Dabei erforscht sie das Unbehagen marginalisierter Nutzer:innen, das sich hinter der durch übermäßigen Komfort, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit gekennzeichneten Fassade der technologischen Utopie verbirgt. https://yhsong.com/

Shinji Toya

lebt und arbeitet in London. Seine künstlerische Arbeit ist inspiriert von Prozessen des Verfalls und zielt darauf ab, die Materialität von Medien und die damit verbundene Umweltzerstörung auf der Grundlage von Code und Bildern sichtbar zu machen. Seine jüngsten Arbeiten konzentrieren sich auf die kreative Umnutzung des Internets. Toyas Prototypen stellen glänzende Oberflächen physischer Geräte oder Metaphern wie die Cloud in Frage. www.shinjitoya.com

TEAM

Konzept: Tereza Havlíková, Katharina von Hagenow, Lena Prents
Kurator:innen: Tereza Havlíková (Leitung), Katharina von Hagenow
Leitung Prater Galerie: Lena Prents
Projektmanagement: Sigrid Melchior
Wissenschaftliches Volontariat: Dr. Marlene Bart, Helena Doppelbauer
Gestaltung Website und Projektidentität: Tobias Wenig und Karolina Pietrzyk
Programmierung Projektwebsite: Bureau Castel
Digitaler Lotse: Michael Voit
Pressearbeit: Carola Uehlken
Lektorat Englisch: Lucy Jones

Das Jahresprogramm COPY PASTE WASTE in Prater Digital wird freundlich unterstützt durch den Bezirkskulturfonds (BKF), den Fonds Ausstellungsvergütungen für bildende Künstler:innen (FABiK), den Ausstellungsfonds Kommunale Galerien (KoGa) der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die E.ON Stiftung.